Januar 2020 / Dezember 2019
Wissen ist ein Privileg. Die Weitergabe eine Pflicht. Dirk Freyling unabhängiger Forscher & Künstler
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Postuliert
entwickelte[r] Pinsel eine Buchrezension von Dirk Freyling betreffend »Die
mathematische Realität Warum Raum und Zeit eine
Illusion sind« von
Alexander Unzicker Da
Alexander Unzicker [gemäß
(seinen) Amazon-Angaben Stand Januar 2020] u.a. Deutschlands
bekanntester Wissenschaftskritiker ist, lässt sich die Zeit für einen
kritischen
Blick auf seine jüngsten Ausführungen zu den Themen Mathematik, Raum
und Zeit, insbesondere im Kontext der Standardmodelle und möglicher
Alternativen, aus Neugierde "rechtfertigen" und „nachvollziehen“...
Ich erhielt ein Buchexemplar mit (persönlicher Grußnachricht) von Alexander Unzicker [Weihnachten] (für meine Bemühungen zu diesem Buch...*mehr dazu später, im Rahmen der Rezension). Zur Form meines (Rezensions-)Vortrages Es existieren zahlreiche paradoxe Forderungen und Vorstellungen der Systemphysik, die auf Grund der erkennbaren Inkonsistenzen, Wirklichkeitsleugnung und fehlender Phänomenologie eine rein wissenschaftliche Auseinandersetzung teils unmöglich machen. Diese Aussage gilt auch für die eine oder andere Standardmodell-Denkalternative. Nur an Rationalität "gekoppelte" Ironie und Satire schaffen diesbezüglich eine ertragbare Diskussionsnähe.
Die Quintessenz des Buches, so wie ich es verstanden habe, » Mathematik ist nicht nur ein Pinsel sondern die Malerin.«
Das Alexander Unzicker (im folgenden Text manchmal mit A.U. abgekürzt) das eine oder andere über Mach gelesen haben muss, ist wahrscheinlich, da er Mach hin und wieder im Rahmen seiner Ausführungen erwähnt. Warum A.U., anders als der (selbst)reflektierende Mach, Mathematik vom Formalisierungsinstrument zum Gestaltungsinstrument erhöht, ist insbesondere in Anbetracht A.U.s früherer Standardmodellkritik, erst einmal nicht nachvollziehbar... Wie auch immer, ich selbst befürworte generell einen Denkmodellpluralismus, sofern die zu betrachteten Modelle phänomenologisch begründet formalisierbar sind und eine Voraussagefähigkeit besitzen, die real-physikalisch experimentell überprüfbar ist. Herrn Unzickers Vorschläge höherdimensionaler, mathematischer Objekte besitzen keine solchen Eigenschaften. Nach Lesen des Buches ist mir die Situation vollkommen klar geworden. Gemäß Alexander Unzicker’s Buchaussagen muss er - folgerichtig und zu Ende gedacht - jedes physikalisch begründete Denkmodell ablehnen.
*Da mich Herr Unzicker ("aus heiterem Himmel") kurz vor der Buch-Veröffentlichung Anfang Dezember 2019 bat, sein Buchmanuskript zu lesen und zu kommentieren, habe ich mich, höflich und diszipliniert wie ich bin, vermutlich intensiver als der „gemeine“ Leser mit dem Inhalt beschäftigt und könnte eine sehr ausführliche „Kritik“ schreiben. Diese würde jedoch bei Weitem den Rezensions-Rahmen „sprengen“. [Siehe dazu auch meine Bemerkungen am Ende vorliegender Ausführungen unter Ergänzendes Hintergründiges zur Rezension.] Ich möchte hier "nur kurz“ Folgendes erwähnen... Das Hauptproblem ist, daß A.U. über die
Buch-Titel-Thesen hinaus kein überprüfbares Abbild schafft. Mit »Die
mathematische Realität ...« hat er eine neue Ausgangssituation sowohl für seine
Kritiker als auch für seine (bis dahin existierenden) Denkverwandten geschaffen. Vertreter,
Apologeten und mathematisch informierte Nachplapperer des
Standardmodells könn(t)en nun „leicht“ erwidern, sofern diese das
Buch lesen und sich zum Buch äußern, daß A.U. - plakativ
formuliert - SO(3)
durch S3 [...(mehr-)dimensionale (Einheits-)Kugel]
„ersetzt“ und seine (aus meiner Sicht
berechtigte) SM-Kritik der Vergangenheit nicht nur relativiert sondern
im Ergebnis mit
»Die mathematische Realität ...« egozentrisch motiviert auslöscht. Die letzten Kapitel, Stichworte
Quaternionen,
Mannigfaltigkeit, Tangentialraum, Lie-Algebra dürften viele Leser überfordern.
Das impliziert die Frage nach der Zielgruppe. Welche Leser verstehen
das ohne weitere detaillierte Erklärungen? Viele
Leser werden Herrn Unzicker nur folgen, weil sie bis zum Ende - auf
die vom Buchtitel – „versprochene“ Begründung warten, warum
Raum und Zeit Illusionen sind und Mathematik Realität ist. Offensichtlich führt (aus Nicht-Unzicker-Sicht) die Verschiebung des Fokus von einer mathematischen Abstraktion auf eine andere mathematische Abstraktion nicht zu einem Paradigmenwechsel. Einen nachvollziehbaren Weg dahin beschreitet A.U. in seinem Buch nicht. Wie könnte er auch? Gruppentheoretische Betrachtungen die letztendlich von SO(2) über SO(3) zu SU(3) und in der physikalischen Interpretation u.a. zum Quarkmodell führen, allgemeinverständlich zu beschreiben, sprengen, realistisch betrachtet - den Rahmen und den Sachverstand nahezu aller Leser und den Rahmen eines populärwissenschaftlichen Buches. Der durchschnittliche Leser wird enttäuscht sein, weil A.U. zwar eine spektakuläre These in Form des Buchtitels äußert, aber wenig allgemeinverständlich erklärt und keine Alternative anbietet, die eine (nachhaltige) Glaubensstrahlkraft besitzt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß der eine oder andere Laie das Buch (sehr) gut findet, weil er/sie wenig verstanden hat, ...dieser Umstand ist mehr denn je dem Zeitgeist geschuldet..., wenig zu verstehen aber alles toll zu finden, wenn es irgendwie als Meinung in das eigene Weltbild „passt“.
Zur Erinnerung: Das Standardmodell der Teilchenphysik (SM) arbeitet mit 25 freien Parametern, variablen Kopplungskonstanten, virtuellen Teilchen, verschachtelten Substrukturen, theorieinduzierten, nicht realen Objekten und keines der postulierten Theorie-Objekte ist sichtbar (direkt messbar). Das SM zielt darauf ab, Materie-Entstehung und Wechselwirkungen durch rein abstrakte mathematische Symmetrien (Eichsymmetrien mit ihren Eichgruppen) zu erfassen. Die Definition der Masse eines Teilchens bezieht sich im Rahmen des Standardmodells ausschließlich auf ihre kinematische Wirkung. Ihre Wirkung als Quelle eines Gravitationsfeldes bleibt dagegen unberücksichtigt, wie auch die Gravitationswechselwirkung, die im Standardmodell nicht beschrieben werden kann. 25
freie Parameter des Standardmodells der Teilchenphysik (SM) 3
Kopplungskonstanten der
starken Wechselwirkung ( 8 Gluonen, Farbladung) αs
der
elektromagnetischen Wechselwirkung (Photon, elektrische Ladung) α der
Schwachen Wechselwirkung (W+, W-, Z0)
αW 6
Quarkmassen 3
Massen der geladenen Leptonen
(Elektron, Myon, Tau) 4
Winkel zur Beschreibung von Quark-Zerfällen 1
Winkel zur Beschreibung der CP-Verletzung in der starken
Wechselwirkung Masse
des Higgs-Bosons 3 Massen und 4 Mischungswinkel massebehafteter Neutrinos
Das gesamte gegenwärtige physikalische Weltbild baut auf dem Paradigma der „physikalischen Raumzeit“ auf. Die Theorie des geschlossenen sich ausdehnendem Universums und die Urknalltheorie sind das Resultat mathematischer Berechnungen dieser konstruierten vierdimensionalen Raumzeit, die aus der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) abgeleitet wird. Die Auswahl der Mathematik bzw. Geometrie auf der alle Raumberechnungen des Universums erfolgen ist subjektiv. Diese Berechnungen sind mathematisch "korrekt", aber können physikalisch vollkommen falsch sein. Die Raumzeit ist nicht sinnlich erfahrbar und auch nicht apparativ meßbar. Die Raumzeit ist ein mathematisches Konstrukt.
"Quarkfreie" leere Eier im postulierten Raumzeitkontinuum
Die
(Buch-)vorliegende »Unzicker-Denk-Alternative« zu den Standardmodellen ist
bei genauer Sicht keine, die physikalisch motiviert ist. A.U. stellt
Behauptungen und Interpretationen zu einem mathematischen Objekt
(Stichwort Einheitskugel) auf, ohne auch nur - im Hinblick auf
Realphysik - eine einzige messbare Größe aus diesem Denkansatz
ableiten respektive berechnen zu können. Aus
praktischen Gründen werden "Zehnerpotenzen" exemplarisch
wie folgt geschrieben: 1,23·10-3 = 1,23e-3. Das hat
den Vorteil, daß man die entsprechenden Zahlenwerte
"gleich" in den "Computer" zur
"Kontrolle" übernehmen kann Da die angegebenen Gleichungen
und Relationen keine Bezeichnungen ( [xy] ) besitzen, lassen sich hier
nur Seitenangaben machen. Zur Orientierung nenne ich die Relation auf
Seite 79 [r79]. Diese ist, wenn man (das Symbol) ≈ als fast
gleich interpretiert, jedoch stark diskussionswürdig, da mit den
Werten mp ~1,673e-27 kg und rp ~ 8,41e-16 m , Ru
~ 1e26 m [A.U. Seite 60] ,
Mu ~ 1e53 kg* folgt: (rp²/mp)
~ 0,0004 m²/kg und
(Ru²/Mu) ~ 0,1 m²/kg.[*A.U. geht von
einer Universumsmasse von Mu ~ 1e52 kg, A.U. Seite 60] aus,
warum auch immer. Dann wird (Ru²/Mu) ~ 1 m²/kg] Wie
auch immer, Alexander Unzickers Aussage auf Seite 80 : ..."Durch
diese Gleichung ist die Beziehung zwischen der Kosmologie und den
Elementarteilchen hergestellt und gezeigt, dass eine weitere
Naturkonstante eliminierbar ist“. ist somit bereits unbegründet. Die (Folge-)Gleichungen und (Folge-)Relationen u.a. auf den Seiten 88 und 89 sind für Leser gleichfalls nur „mühsam“ nachvollziehbar, da der Autor keine expliziten Zahlenwerte zur Überprüfung angibt... Um A.U. besser verstehen zu können, empfiehlt sich beispielsweise »A Look at the Abandoned Contributions to Cosmology of Dirac, Sciama and Dicke« veröffentlicht von A.U. auf arxiv[.org] Ende 2008.
Sehr
auffällig: Es erschließt sich dem Leser nicht, was Dirac – gemäß
A.U. - mit der Beziehung h = (π/2)mprpc zu tun haben könnte.
Kann es auch nicht, da Dirac nichts mit dieser Gleichung zu
tun hat(te). Unzickers Bedeutungsverschiebung ist suggestiv
aber ohne Realitätsbezug. Historisch
gesehen sind hier beispielsweise Hans-Peter Dürr (1986) und
Wolfgang Finkelnburg (1947) zu nennen. Hans-Peter Dürr (1929
- 2014) war u.a. Mitarbeiter von Werner Heisenberg und
Direktor des Max Planck Institutes für Physik bis 1997. Dürr und
Finkelnburg erscheinen bei A.U. aber nur als „Buch-Quellen ohne
lesbare Aussage“, siehe die Endnoten [27] und [28], ...zum Verständnis:
Was dafür spricht, dass das Proton tatsächlich fundamental ist, ist
eine spezielle Koinzidenz, auf die Dürr in seinem Aufsatz »Neuere
Entwicklungen in der Hochenergiephysik – das Ende des
Reduktionismus? 1986 aufmerksam gemacht hat.« Er weist daraufhin,
dass die Vorstellung einer Teilchenunterstruktur mit Erreichen einer
charakteristischen Schranke versagt. Diese charakteristische Schranke
ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen dem Planckschen
Wirkungsquantum und der Lichtgeschwindigkeit. Die sich daraus
ergebende Größe hat die Dimension einer Masse mal einer Länge. Dürr
zufolge versagt für Systeme, für die das Produkt aus ihrer Masse m
und ihrer Größe R diese Maßzahl unterschreitet, die Vorstellung
einer Teilchenstruktur: mR << h/c » 10-37 g
cm. Wie
Dürr betont, ist dies zum ersten Mal der Fall bei einem Proton, denn
mit dem Proton ist gerade diese Grenze erreicht: R » 10-13 cm,
m = 1.7 x 10-24g, woraus sich für mR » 10-37 g cm
ergibt. Dürr nimmt
diese auffällige Koinzidenz zum Anlass, das Quark-Modell zu
kritisieren. Es kommt ihm, wie er betont, reichlich merkwürdig vor,
dass sich die Natur, um unserem Teilchenbild
entgegenzukommen, auf ihren tieferen Ebenen in eine so spezielle
Dynamik wie die Quantenchromodynamik flüchtet. Es erscheint ihm viel
überzeugender, dass die Quarkstruktur wie auch eine Subquarkstruktur
nur die Funktion einer effektiven Beschreibung im Sinne der
Quasiteilchensprache der Mehrkörperphysik hat. [Ich hatte A.U. bei
Durchsicht seines Manuskripts wiederholt darauf hingewiesen, daß Dürr
und Finkelnburg zum Verständnis der Leser inhaltlich explizit benannt
werden sollten und das Dirac keine solche Auffälligkeit zu h = (π/2)mprpc
je äußerte. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß A.U. auf Seite 87 auf meine eigenen Arbeiten zu
diesem Thema (Masse-Radius-Konstanz) mit Linkhinweis explizit als Fußnote
I hinweist. Des Weiteren: Das A.U. keine physikalische Interpretation der Planckgrössen „zulässt“, ergibt sich aus seinem Credo, daß Mathematik zwar eine immense gestalterische Komponente besitzt, genauer die eigentliche Gestalterin ist und es sich jedoch bei Planck um eine reine Dimensionsanalyse zur Ermittlung der Planckgrössen handelte, was wohl auch Niemand bestreitet. Jedoch ist leicht festzustellen, daß eine generelle definierbare, phänomenologisch begründete Masse-Radius-Konstanz bei Vergleich von Gravitations- und Gesamt-Energie gleichfalls zu den Werten der Planckgrössen, bis auf den Faktor 2, führt. Da solche Überlegungen nicht in sein Weltbild passen, erwähnt er diese nicht.
Mir
fehlen exemplarisch – „simuliert als durchschnittlicher“
Probeleser - teils wichtige Informationen im Buch zum Verständnis
historischer Zusammenhänge, wie beispielsweise Folgendes... Wolfgang
Pauli schlug 1924 vor einen »quantenmechanischen Freiheitsgrad« für
das Elektron einzuführen, der zwei Werte annehmen kann, um die
Emissionsspektren von Alkalimetallen beschreiben zu können. Ralph
Kronig (1904 - 1995), ein Assistent Alfred Landés, äußerte 1925, daß
dieser unbekannte Freiheitsgrad werde von der Eigenrotation des
Elektrons hervorgerufen. Aufgrund der Kritik Paulis an dieser Idee
blieb Kronig’s Vorschlag unveröffentlicht. Übrigens: Der »spin«
und das »magnetische Moment« sind – entgegen häufig geäußerter
Behauptung – nicht nur Ergebnisse der Dirac-Gleichung. Der erste
Hinweis darauf, dass man die Pauli-Gleichung samt magnetischem Moment
des Elektrons auch ganz im Rahmen einer nichtrelativistischen Theorie
herleiten kann, stammt von Galindo. A.
Galindo, Sanchez del Rio, Am.J.Phys. 29, 582 (1961) ... Was
A.U. zum Spin schreibt ist eine lose Auswahl, mehr oder weniger
beliebiger Äußerungen, die man glauben und je nach Sachverständnis
interpretieren kann oder möchte, aber mit einer
didaktisch-informativen Vorstellung hat das wenig zu tun. Wenn A.U.
den quantenmechanischen Spin in seinem Buch ins Spiel bringt, dann
fehlen diesbezüglich wesentliche Attribute zum Leser-Verständnis,
auch wenn dieses „Verständnis“ sich darauf reduziert, daß viele
Leser feststellen müss(t)en, daß sie das (quantenmechanische)
Spin-Konzept nicht einmal im Ansatz verstanden haben. Hier nur soviel,
der Q.M.-Elektronenspin ist nicht mit dem Protonenspin zu vergleichen,
da letzterer nicht intrinsisch ist, sondern sich im Rahmen des SM
vorwiegend aus den Spinanteilen der Quarks-Gluonen-Substruktur und
relativistischen Bahndrehimpulsen zusammensetzt.
Exemplarisch
zur „Erinnerung“: Zustandsräume in der Quantenmechanik und der
klassischen Mechanik sind Hilbert-Räume respektive symplektische
Mannigfaltigkeiten. Ein »Elementarsystem« zeichnet sich in der
Quantenmechanik dadurch aus, dass die »Gruppe der
Raum-Zeit-Symmetrien« sozusagen einheitlich und irreduzibel auf ihren
Zustandsraum „wirken“. Die entsprechende Voraussetzung in der
klassischen Mechanik ist, dass die Gruppenaktion symplektisch und
transitiv ist. Die Einteilung der »Homogenität« (in Bezug auf die
Raum-Zeit-Symmetriegruppe, sei es die Galilei oder die symplektischen
Mannigfaltigkeiten der Lorentz-Gruppe) führen dann u.a. zu einem
klassischen Begriff des Spins... Die Klassifikation einheitlicher
irreduzibler Darstellungen führt zum quantenmechanischen
Spin-Konzept. Die genannten klassischen Strukturen sind durch
verschiedene Konzepte mit den Quantenstrukturen mathematisch
verwand... Aber
im Hinblick auf A.U.s Interpretationen und Ausführungen zur »Einheitskugel«
gilt beispielsweise zu bedenken: Symplektische Mannigfaltigkeiten
unterscheiden sich von Riemannschen Mannigfaltigkeiten: Je zwei
symplektische Mannigfaltigkeiten gleicher Dimension sind lokal
ununterscheidbar, dies gilt nicht für zwei Riemannsche
Mannigfaltigkeiten. Ein zweiter Unterschied: Jede Mannigfaltigkeit
besitzt eine Riemannsche Struktur, aber nicht notwendig jedoch eine
symplektische. Ein Beispiel dafür ist die Sphäre S2n... Lange
Rede kurzer Sinn, Alexander Unzickers Ausführungen sind beliebig fragmentarisch und
bleiben für den (durchschnittlich "begabten") Leser unverstanden. Er schreibt über mathematische Selbstverständlichkeiten
und suggeriert, es handele sich um neue Ideen. Er verwechselt phänomenologisch
begründete, physikalische Denkweisen mit seinen metaphysischen
Interpretationen „höherer“ Mathematik. Abschließend bemerkt: Schon Isaac Newton hielt die Vorstellung, daß Gravitation durch den leeren Raum wirken könne, (berechtigterweise) für absurd. Es ist - übergeordnet und insgesamt betrachtet - alles andere als trivial, Raum und Zeit als physikalische "Gegenstände" zu betrachten. Raum und Zeit sind primär "Ordnungsmuster des Verstandes". Um aus diesen Ordnungsmustern Physik zu "erhalten", bedarf es zwingend einer phänomenologischen Betrachtung und Erklärung. Herr Unzicker hat sich von der Möglichkeit phänomenologischer Betrachtungen „verabschiedet“ und glaubt nun ausschließlich an Mathematik als Schöpferin physikalischer Welten. Dieses Weltbild generiert eine neue Zielgruppe möglicher Gläubiger, sofern diese auf emotionale Attraktivität und Strahlkraft in den mathematischen Strukturen verzichten können. Das SM-Lager „gewinnt“ unerwartet einen „kritischen“ Mathematikgläubigen dazu, der zukünftig auf Mathematiker oder wie er selber abschließend schreibt, auf Künstliche Intelligenz, hofft. Eine moderne Unart, auf „Dinge“ zu verweisen respektive zu hoffen, die bei genauer Sicht, nicht das sind, was sie suggerieren...Denn der Begriff »Künstliche Intelligenz« ist irreführend und bei genauer Betrachtung falsch. Da auch komplexere und verschachtelte Algorithmen - die auf (informations-)mathematischen Verknüpfungen aufbauen - insbesondere keine allgemeinmethodischen Lösungswege generieren, sind auch die Nachfolgekonstrukte von beispielsweise Monte-Carlo-Simulationen theoriebeladene, subjektive Betrachtungsansätze. Mit real beobachtbarer Natur, die im Wesentlichen nur addieren und subtrahieren kann, hat das wenig zu tun.
Ergänzendes
Hintergründiges zur Rezension Der
eine oder andere (Standardmodell-Kritikeingeweihte) Interessierte wird
sich die Frage stellen, warum Alexander
Unzicker (nun) denkt, daß nur mathematische Abstraktionen als
Basis für fundamentale physikalische Zusammenhänge als Alternative
„dienen“ können? Vielleicht
ist die Antwort einfacher als „man“ denkt. A.U. versuchte möglicherweise
schon seit geraumer Zeit (vergeblich) ein eigenes phänomenologisch
begründetes, formalisierbares Denkmodell zu entwickeln. Das gelang
ihm offensichtlich nicht. Was würde ein Egozentriker in dieser
Situation tun? Eine Möglichkeit ist, sich der Mathematik
„hinzugeben“. Im Erfolgsfall, daß eines Tages noch »mehr
Mathematik« fehlende Phänomenologie basisnah ersetzt, bleibt
zumindest A.U.s Hinweis darauf in Gestalt des Buches, als alternativer
Erlösungshinweisratgeber im Gedächtnis der Beobachter. Zu
meiner „inhaltlichen Entlastung“ bezüglich des Buches möchte ich
Folgendes bemerken. Die hier von mir vorgetragene Kritik habe ich
Herrn Unzicker im Rahmen der
Manuskript-Kommentierung sowohl mündlich als auch – teils
detaillierter als hier vorliegend – schriftlich vor der Buch-Veröffentlichung
übermittelt. Des
Weiteren könnten sich Interessierte die Frage stellen, warum sollte
(gerade) ich (Dirk Freyling) das Manuskript probelesen? Herr
Unzicker weiß, daß ich ein
gewissenhafter, aktuell informierter Kritiker der Standardmodelle bin
und diese Kritik auch verständlich vermitteln kann. Ich konnte also
aus schreib-didaktischer Sicht Tipps geben und wenn nötig auf
Unverstandenes hinweisen. Daß er meine eigenen Denkmodell-Ausführungen
in seinem Manuskript mit keinem Wort berücksichtige, unterstreicht
seine (Buch-)Botschaft und - insbesondere aus meiner Sicht - seine Egozentrik. Zumindest hat er sich
zwischenmenschlich dafür entschuldigt. Letztendlich „schaffte“
ich es zu einer Fußnote auf Seite 87 mit Webseitenangabe, auch wenn
er unbegründet meine sowie andere phänomenologische Modellansätze
trotz formaler Voraussagefähigkeit für nicht
zielführend hält. Wie
bereits eingangs erwähnt, ich selbst befürworte generell einen
Denkmodellpluralismus, sofern die zu betrachteten Modelle phänomenologisch
begründet formalisierbar sind und eine Voraussagefähigkeit besitzen,
die real-physikalisch experimentell überprüfbar ist. Herrn Unzickers
Vorschläge höherdimensionaler, mathematischer Objekte besitzen keine
solchen Eigenschaften.
[Technischer Hinweis: Sollte ungewollt diese Webseite ohne Webseitenmenü ("frame-los") vorliegen, so geht es hier zur kompletten menügesteuerten Elementarkörpertheorie-Webseite] |
Weiterführend SM-Kritisches Detailwissen ist eine Grundvoraussetzung um sachdienlich substanzielle Kritik üben zu können, doch der Leser - allgemeiner der Interessierte - muss erst einmal keineswegs wissen, was eine Symmetriebrechung, ein Eichboson, eine CKM-Mischung, Flavour, Hyperladung oder beispielsweise Quarkonia ist. Realobjekt-Forschung
geht von reproduzierbaren, empirischen Befunden aus und bemüht sich
dann um Systematisierung, Verallgemeinerung und ein „theoretisches
Verständnis“. Im heutigen standardmodell-orientierten Denken werden hingegen theoretisch Befunde postuliert, nach denen dann mittels computersimulierten „Versuchsaufbauten“ selektiv gesucht wird. Offensichtlich werden im Standardmodell der Teilchenphysik (SM) diverse theoretische Konzepte respektive deren Theorieparameter verknüpft, verschachtelt und vermischt, so dass jedwede (experimentell resultierende) Konstellation theoretisch erfasst werden kann. Da aber keines dieser Theoriekonzepte eine konsistent begründete physikalische Realität abbildet, ergibt sich auch bei geschickter „Wahl der Mittel“ kein realer Erkenntnisgewinn. Es sei denn, man bewertet ein Konstrukt aus frei wählbaren mathematischen Beliebigkeiten als geistreiche Errungenschaft. In dem Zusammenhang sind alle angeblichen experimentellen Beweise indirekt. Keiner der experimentellen Befunde besitzt eine eindeutige Zuordnung. Die Detektoren registrieren in letzter Konsequenz schlicht Strahlungsenergie oder häufig Elektronen, Positronen, Protonen. Alle dazwischenliegenden Kaskadenereignisse sind bei genauer Betrachtung nahezu beliebig wählbar. Der mathematische Ansatz des Standardmodells der Teilchenphysik, ausgehend von nulldimensionalen, masselosen Objekten liefert offensichtlich keine Anbindung an die wahrnehmbare physikalische Realität in der Masse und Ausdehnung Fundamentaleigenschaften darstellen.
Die
euphemistische Nachkorrektur mittels Higgs-Mechanismus verleiht zwar im
Denkmodell des SM Teilchen theoretisch Masse, nur wird erstens dadurch
die ursprüngliche Formulierung "verletzt", zweitens stimmt
die Aussage, das der Higgs-Formalismus den Teilchen Masse gibt, gar
nicht, da exemplarisch Quarks basierendes Proton und Neutron über das
postulierte Higgs-Feld nur ungefähr 1% ihrer jeweiligen Massen erhalten
und drittens die vermeintlichen massegebenden Terme gar keine
Massenberechnung beinhalten. Die Massenwerte folgen hier nicht aus einer
physikalischen Gleichung sondern müssen als freie Parameter bekannt
sein. Das bedeutet schlicht und ergreifend, auch das
„higgs-korrigierte“ Standardmodell der Teilchenphysik kann weder
Masse(n) erklären und schon gar nicht berechnen. Die einzig der
herrschenden Physik bekannte direkte Massen-Wechselwirkung, die
Gravitation, kann das Standardmodell überhaupt nicht abbilden. Des
Weiteren: Um die Fermionenmassen durch Kopplung der Fermionen an das
Higgs-Feld zu erzeugen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: Die
Massen der rechts- und linkshändigen Fermionen müssen gleich sein.
Das
Neutrino muß masselos bleiben.
Diese
Grundbedingung steht in einem eklatanten Widerspruch zu postulierten
Neutrino-Oszillationen (Nobelpreis 2015), die zwingend Neutrinomassen
voraussetzen.
Weiteres fragmentarisch zur Erinnerung Quarks sind keine Teilchen, weder im phänomenologischen noch im quantentheoretischen Sinne, da sie nicht als isolierbare Partikel bzw. Zustände auftreten. Die physikalischen Teilchen andererseits sind als gebundene Zustände aus Quarks zusammengesetzt zu denken. Den elementaren Größen der Quantenfeld-Theorie entsprechen keine physikalischen Objekte. Also die gewünschten, verschiedenen Arten von postulierten Elementarteilchen im SM unterscheiden sich durch die Quantenzahlen dynamischer Eigenschaften wie Ladung oder Isospin. Einige sind per Postulat masselos, andere nicht. Elektronen sind theoriegewünscht zum Masse- und Ladungspunkt verarmt. Einige andere sollten masselos sein, wie Neutrinos, sind es dann aber doch nicht. Auftretende mathematische Theoriefragmente, wie z.B. "5 Phasen" bei der CKM-Matrix werden einfach verworfen, da diese ergebnisorientiert nicht "passen". Da heißt es lapidar zum Thema „Quarkmischungen“: …Die CKM-Matrix (Cabibbo-Kobayashi-Maskawa-Matrix) wird physikalisch eindeutig durch drei reelle Parameter sowie eine komplexe Phase beschrieben (weitere fünf Phasen, die mathematisch auftreten, haben keine physikalische Bedeutung)…“ Das bedeutet schlicht und ergreifend, daß man sich ergebnisorientiert die mathematischen Elemente nimmt, die „irgendwie passen“ und andere "einfach" ignoriert. Dieses beliebige Vorgehen im Rahmen mathematischer Modelle hat mit exakter Wissenschaft nichts mehr zu tun. Wie auch immer, quantisierte Eigenschaften werden durch innere Symmetrien charakterisiert und haben nichts mehr mit Eigenschaften im üblichen Sinne gemeinsam, die als den Dingen inhärente physische Qualitäten aufgefasst werden können. Der Isospin der Nukleonen oder die »Farbe« der Quarks drücken überhaupt keine Qualitäten in diesem Sinne mehr aus, sondern nur noch beliebig festgelegte Basiszustände beziehungsweise Richtungen in einem abstrakten Raum, die durch Symmetrietransformationen aufeinander bezogen werden. Nahezu alle bisher bekannten Symbolsysteme werden zitiert. Mal sind es die Farben (rot, blau, grün), mal Buchstaben (u, d, s, c, b, t), mal symbolische Eigenschaften (strange, charm, beauty,...), als Begriff kommen auch noch die Aromen hinzu, für eine noch unterhalb der Quarks liegende Struktur wurden die Bezeichnungen 'tohu' und 'wabohu' aus der Schöpfungsgeschichte im Alten Testament vorgeschlagen. U.a. Religiosität, "neurologische Auffälligkeiten", Größenwahn sowie wissenschaftsbefreite "Kindergartensprache" kommen mit dem Theoretiker als "verwirrten", (mathematik-)gläubigen Menschen ins "Spiel".
[Theorieobjekte der Nahrung, ... ich sah was, was auch du jetzt siehst, ..., kein Quark aber (ein) Fisch "im" Käse]
Im SM-Zusammenhang kann man gar nicht oft genug erwähnen, daß die postuliert strukturlose, leptonische elektrische Elementarladung konträr zur SM-postuliert asymmetrisch fragmentierten quarksbasierenden elektrischen Ladung des Protons aus rational logischen Gründen die Substrukturierungsannahmen des herrschenden Standardmodells der Teilchenphysik als grundlegend falsche These „entlarvt“. „Ganz zu Schweigen“ vom nichtintrinsischen Spin der Quarks, der erst zum Protonenspin führt, wenn weitere postulierte Theorieobjekte, hier insbesondere Gluonen, und u.a. postulierte relativistische Bahndrehimpulse (iterativ ergebnisorientiert) „addiert“ werden.
Mit dem argumentativ haltlosen Quark-Entitäts-Postulat als Elementarteilchen, nicht messbaren Teilchen-Eigenschaften, willküraffinen Ergänzungspostulaten (Gluonen-These, Sea-Quarks-Postulat, postulierte Wechselwirkungen) und Confinement-These werden gleich mehrere Wissenschaftsnormen und das Minimalprinzip brachial verletzt. Bereits mit dieser kurzen "Quark-Analyse" fehlen dem SM alle Charakteristika Bestandteil einer exakten Wissenschaft zu sein. Schon aus diesen Gründen ist das Quarks-basierende Standardmodell der Elementarteilchenphysik ein (schlechter) Witz. Noch "witziger" sind die Leute, die diesen naturphilosophisch feindlichen Theorie-Murks glauben und verbreiten. Und auch die nicht SM-involvierten fehlenden Kritiker sollten zu denken geben. Woher kommt diese generationenübergreifende Arroganz bzw. Ignoranz? Offensichtlich sind hier existenzielle Ängste "am Werk". Wie naiv muss man sein, allen Ernstes zu glauben, daß dieser »Quark« aufrechterhalten werden kann. Der epizyklische SM-Absturz kommt, .. Zeitreich Neugierige finden in Detailanalysen u.a. weitere dokumentierte SM-Beliebigkeiten und SM-Belanglosigkeiten, die vom System (pseudo-)axiomatisch sowie populärwissenschaftlich als große Wissenschaft verkauft werden. Siehe exemplarisch die Ausführungen Standardmodell und Higgs-Boson und andere Kleinigkeiten.
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